Donnerstag, 11. Januar 2018

immer weiter flussaufwärts

11. Januar




Das Wetter ist zunächst sehr gut, von der Hitze einmal abgesehen.
Keine Ahnung, wie manche Leute es immer noch in der Sonne aushalten. Unentwegte spielen Shuffleboard oder lesen im Schatten, und einige brutzeln in der Sonne vor sich hin. Andere beobachten Wasser, Himmel und Ufer. 
Heute ist richtig was los. 7 Schiffe habe ich gesehen auf 640 km!








Eine Unterbrechung bietet das Bayerische Grillfest mit Gesang, Schunkeln und Freibier, welches wie üblich nahtlos zum Mittagessen führt. 



Nachmittags ist es unmöglich, einen Stuhl zu bekommen. Die wenigen Stühle sind schon morgens belegt mit Sonnenbrillen, Büchern und Handtüchern. Auf dem Handtuchstuhl wird vielleicht in 3 Stunden mal kurz gesessen, während dann auf dem Brillenstuhl die Füße ruhen. 
Eine Liege wäre vielleicht noch frei. Diejenigen mit den größten Defekten im alten Kunststoffgeflecht sind nicht so beliebt. Da kann man sich nämlich pieksen. Ein ganzer Stapel ist deswegen auch schon mit „out of order" gekennzeichnet und zur Seite gestellt.
Auf diesem Schiff scheinen bestimmte Reparaturen oder Erneuerungen nur das allerletzte Mittel zu sein. Im Palmgarten zB sind mindestens 3 Scheiben blind und sehr unansehnlich. Gemessen an der Anzahl der nicht blinden Scheiben auf dem ganzen Schiff ist das natürlich ein lächerlicher Einwand. Das Frühstück lassen wir uns trotzdem schmecken.



Draußen ziehen derweil die Ufer des Amazonas vorbei. Große Bäume, kleine Bäume, Bananenstauden, abbrechende Ufer. Allzu abwechslungsreich ist das nicht, aber trotzdem äußerst interessant und meditativ zugleich.






Mal steht alle paar hundert Meter steht ein Haus, dann beherrschen wieder Wasser, Himmel und der Grünstreifen das Bild.



Am Ufer liegen kleine Boote. Dahinter liegt oft ein kleiner Trampelpfad, der sich schnell zwischen den Bäumen verliert.



Das schönste Erlebnis heute ist das laute Vogelgezwitscher, das uns über große Strecken begleitet. Zu hören ist es aber nur, wenn unser Schiff sich näher am Ufer bewegt und man ganz vorne auf dem Deck steht. Dort, praktisch über dem Kapitän, ist der schönste Aussichtsplatz überhaupt und es ist meistens relativ leise. 

Ab mittags drohen dunkle Wolken am Himmel, aber erst ab 16 Uhr entladen sie ihre feuchte Fracht mit Starkregen und Wind. Bis in die Nacht hinein bleibt es draußen nass und dunkelgrau.








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